Schwedenmühle Anklam
Die 1726 erbaute Holländerwindmühle besteht aus einem achteckigen Turm und einem eingeschossigen Fachwerkbau. Im Jahr 1958 musste die Mühlenhaube wegen Baufälligkeit durch ein einfaches Flachdach ersetzt werden. In diesem Zuge wurde ebenfalls die Galerie zum Bedienen der Flügel abgebaut. Bis zum Jahr 2000 diente die Mühle als wohnhaus. Nach einer Notsicherung übernahm der Verein Schwedenmühle Anklam e.V. die Aktivitäten die Mühle zu einem Begegnungsort zu entwickeln.
Geschichtliches:
19.2.1726: Müller Christian Pape pachtet den Mühlenberg auf dem Peendamm. Dort wurde die Mühle als erste Holländerwindmühle in Anklam erbaut.
1720 – 1815 war der Peendamm noch schwedisch und Anklam preußisch. Der Magistrat zu Anklam behielt auf dem Peendamm seine alten Rechte, während die preußische Regierung dort nichts zu sagen hatte. Selbst die Rechtsprechung in leichten Fällen durch das sogenannte Niedergericht erfolgte durch ein Ratsmitglied und zwei Beisitzer. In der Peendamm-Mühle, deren Besitzer das Anklamer Bürgerrecht erwarb, war die Gerichtsstube. In der rechten Stube, gleich neben der Durchfahrt, befand sich in schwedischer Zeit die Amtsstube. Die damals neue Mühle war das repräsenativste Gebäude auf dem Peendamm.
1872 kaufte Hermann Wessel die Mühle und modernisierte sie.
1880 ließ er ein Windrad montieren, welches den Mühlenkopf eigenständig in den Wind drehte und so viel Muskelkraft sparte. Später wurden die Flügel mit Jalousien versehen, die je nach Stärke des Windes geöffnet oder geschlossen werden konnten, um den Wind besser einzufangen und zu dosieren, um das Material nicht zu überlasten. Hermann Wessel vererbte die Mühle an seinen Sohn Willie und dieser wiederum an seine Töchter.
1908 errichtete Willi Wessel auf dem Hof eine motorgetriebene Mühle und war damit unabhängig vom Wind.
1922 wurde die Windmühle vollständig stillgelegt.
Bis 1958 waren nacheinander Flügel, Helm und Umgang verschwunden, mussten wegen Baufälligkeit entfernt werden.
Am 7.7.2006 beschlossen 11 Personen, einen Verein zur Rettung der Mühle zu gründen. Der Holzschutzgutachter Dipl.-Ing. Helmut Metzner stellte fest, dass Turm und Gebäude erhebliche Holzschäden aufwiesen, aber die alten Balken noch nicht vom echten Hausschwamm befallen waren. Daraufhin bemühte sich der Verein um finanzielle Mittel des Landesamts für Denkmalpflege, der Hansestadt Anklam und weitere große und kleine Spenden und begann eine Notsicherung.
2008 wurden erste Sicherungsarbeiten am Mühlenturm und der Dachfläche getätigt und der Schwammbefall beseitigt. Familie W.Vetter spendete zwei Linden, Firma Garten- und Landschaftsbau Hagemann pflanzte diese. So wurde das historische Bild vervollständigt.
Besichtigung:
auf Anfrage und bei Veranstaltungen
Kontakt:
Schwedenmühle Anklam e.V.
Ansprechpartner: Udo Pasewald
Hauptstraße 28
17398 Ducherow
Tel. 039726-20422
udo-pasewald(at)web.de
www.schwedenmuehle-anklam.de