Mühlenverein Mecklenburg Vorpommern e.V.

Kranfahrer und Mühlenbauer legen Hand an die Erdholländer-Windmühle in Neu Vorwerk

Kommenden Montag schweben Notdach runter und neue Tafelment-Teile nach oben


Neu Vorwerk (cme). Die Zwillingswindmühlen Neu Vorwerk (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern) stellen ein einmaliges Ensemble dar. Sie gehören zu den letzten Mühlen in Mecklenburg-Vorpommern, die nicht nur äußerlich original erhalten, sondern auch im Innern noch über ihre Mahltechnik verfügen. Diesen Schatz möchte Mühleneigner Ingo Arlt erhalten – und engagiert sich seit Jahrzehnten tatkräftig für die Technischen Denkmale.

Kommenden Montag, 14. Oktober, wird wieder ein Bauabschnitt fertig. Dann hebt gegen ca. 9.30/10 Uhr ein Kran unter Anleitung von Mühlenbauer Martin Zecher aus Wittenburg zunächst das Notdach runter und anschließend die sanierten Teile des originalen Tafelment auf den hölzernen Achtkant der Mühle. Diese fügt der Mühlenbauer oben gekonnt zusammen, bevor das Notdach ein paar Tage später wieder draufkommt.  „Das Tafelment soll wieder den Rollenkranz tragen, auf dem die heute runtergenommene Mühlenkappe liegt“, so Ingo Arlt, der auch Mitglied im Mühlenverein Mecklenburg-Vorpommern ist. Schließlich soll der 1849 errichtete Erdholländer- und damit eine der ältesten erhaltenen Windmühlen des Landes - äußerlich wieder komplett werden. Dies dauere allerdings noch, da die Finanzierung der nötigen Kappen-Restaurierung offen ist.

Aktuell ist Info Arlt aber glücklich, dass er das hölzerne Balkenwerk des Mühlenturmes, den so genannten Achtkant, der auf einem gemauerten Unterbau steht, umfangreich sanieren konnte. „Denn erst, wenn die Stabilität wieder gegeben ist, kann überhaupt die tonnenschwere Mühlenkappe aufgesetzt werden“, so der Mecklenburger. Zum Glück konnte die Mühlenbaufirma Blümner mit ihren erfahrenen Zimmereimeister für die Instandsetzung des kunstvollen Fachwerkes gewonnen werden. Sehr dankbar ist Ingo Arlt für die EU-Leader-Förderung des aktuellen Bauprojektes. Nur mit engagierten Projekten kann der ländliche Raum attraktiv gestaltet werden. „Ebenso beteiligt sich die Gemeinde Walkendorf mit einer nicht unerheblichen Summe an der Instandsetzung der Windmühle“, so Ingo Arlt und ergänzt: „Natürlich bekommt man die Sanierung nicht geschenkt. Ein großer Batzen Geld muss der Bauherr als Eigenanteil stemmen. Und mit Herzblut muss man für das Projekt kämpfen.“

Leider seien sich die Preise für Baumaterial und Handwerkerleistungen nach der Corona Zeit gestiegen, was eine enorme Herausforderung darstelle, berichtet er. „Spenden seien auch daher sehr willkommen“, wirbt der Mühlenfreund und verweist auf das Spendenkonto des Landesmühlenvereins MV (IBAN: DE93 1509 1704 0102 2778 80 / Verwendungszweck: Mühlen Neu Vorwerk / Bitte Name und Adresse angeben für das Ausstellen einer Spendenquittung). 

Arlts großes Ziel ist, beide Mühlen als funktionstüchtiges technisches Denkmal zu sanieren. Regelmäßig sollen sich am großen Galerieholländer später wieder die Flügel drehen. "Damit können auch künftige Generationen erleben, wie unsere Vorfahren durch harte Arbeit mit Hilfe umweltfreundlicher Windkraft und genialer Technik aus Getreide das lebensnotwendige Naturprodukt Mehl entsteht", blickt der Mühlenfreund voraus. Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg. Dafür ein kräftiges „Glück zu!“ – so der traditionelle Müllergruß.

Mehr unter:

www.zwillingswindmuehlen.de

www.mühlenverein-mv.de

 

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