Symposium nimmt denkmalgerechten Erhalt historischer Mühlen in den Blick
Mühlenverein MV lädt nach Banzkow ein
Schwerin (cme). Die Ziele der Denkmalförderung für historische Mühlen sind Thema beim 3. Symposium des Landesmühlenvereins MV. Dazu sind Mitglieder und Interessierte herzlich am Sonnabend, 5. November, ab 10.30 Uhr in die Lewitzmühle Banzkow bei Schwerin eingeladen.
Eingangs wird Jürgen Kniezs (Waren) die Bedeutung des Kulturgutes Mühle für Mecklenburg-Vorpommern darlegen. Die Mühlenfreunde Norbert Fenske (Wittenburg), Norbert Riech (Kuchelmiß) sowie Mühlenbauer Martin Zecher (Wittenburg/Harst) werden anschließend aus ganz praktischer Sicht, tägliche Herausforderungen und nachahmenswerte Beispiele beim Erhalt der historischen Zeugen der Technikgeschichte darstellen. Im Gespräch mit Dr. Michael Bednorz aus dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege sollen die Wünsche der Behörden genauso diskutiert werden, wie Möglichkeiten der Unterstützung der öffentlichen Hand.
Im zweiten Teil des Symposiums soll dann erneut die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und deren Auswirkungen auf historische Wassermühlen in den Blick genommen werden. Beispiel ist die Wassermühle Kuchelmiß. Dazu ist Ute Hennings vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt eingeladen. Hintergrund: Die Beseitigung von Stau- und Wehranlagen geht oft einseitig zu Lasten von denkmalgeschützten und Strom erzeugenden Mühlen und Wasserkraftwerken. Den Müllern wird das Wasser abgegraben - ohne das eine notwendige Potentialanalyse der Wasserkraftnutzung für MV vorliegt.
Um Anmeldung zum Symposium per eMail wird bis 20. Oktober 2016 gebeten an: bauditzplanungsbuero-bauditz.de oder Fax 030-28 38 88 81
Landesmühlenverein will technische Zeugnisse erhalten
Der vor 25 Jahren gegründete Mühlenverein Mecklenburg-Vorpommern e.V. engagiert sich für den Erhalt historischer Wind-, Wasser und Motormühlen. Zugleich erforschen die Mitglieder u.a. die Geschichte der Mühlen und der Müllerei, erkunden frühere Mühlenstandorte und beraten Eigentümer bei anstehenden Restaurierungen. Unter den Mitgliedern sind Eigentümer und Nutzer von Mühlen, ein Müllermeister, ein Mühlenbauer, Ingenieure und Technik- und Kulturinteressierte. Mitglied kann jeder werden, der sich für die historische Mühlen begeistert.
Noch vor 150 Jahren prägten zahlreiche Wind- und Wassermühlen das Landschaftsbild, hatte nahezu jedes Dorf seine Mühle. Oft erstaunlich lange konnten diese imposanten Bauwerke der aufkommenden Konkurrenz der von Dampfmaschinen und später Dieselmotoren angetriebenen Mühlen standhalten. Erst die modernen Großmühlen entzogen ihnen dann die wirtschaftliche Grundlage. Etwa 300 Wassermühlen und 119 Windmühlen in Mecklenburg Vorpommern verblieben trotz ihrer zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit durch die fortschreitende Technisierung und verrichten noch heute als technische Denkmale ihren Dienst, laden zur Besichtigung ein oder beherbergen Gaststätten oder Ferienwohnungen.
Mehr Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.muehlenverein-mv.de